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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 47

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 47 — zulaufende Säulen, bis 180 Fuß hoch, die vor den Tempeln standen; dann die Tempel selbst, von denen noch großartige Reste übrig sind, die Königspaläste, die Katakomben, d. H. in Felsen ausgehauene Gewölbe zur Aufbewahrung der einbalsamirten Leichen oder Mumien, die Sphinxe, liegende Löwen mit menschlichen Köpfen und Anderes. Alle diese Gebäude sind mit einer Menge Bilder versehen, die eine Schrift darstellen; man nennt eine solche Schrift Bilderschrift oder Hieroglyphen. Diese enthalten Nachrichten über die Regierung der alten Könige, und da man in neuerer Zeit angefangen hat, dieselben zu lesen und zu verstehen, so wissen wir, daß schon viele tausend Jahre v. Chr. G. in Aegypten blühende Reiche und geordnete Staatsverfassungen bestanden. Die Regierung war in den Händen der Könige, Pharaonen genannt, die wahrscheinlich durch die Priester aus der Kriegerkaste gewählt wurden. Das ganze Volk nämlich war in sieben streng von einander gesonderte Klassen, Kasten genannt, eingetheilt, von denen die der Priester und Krieger die vornehmsten waren. Die Priester waren zugleich im Besitz der wissenschaftlichen Bildung; sie waren Richter, Aerzte, Zeichendeuter, Baumeister, aus ihnen wurden die Staatsbeamten gewählt und sie standen den Königen rathend zur Seite Die Residenz der Könige war Anfangs Theben in Oberägypten,' dann Memphis im mittleren Theile des Landes, zuletzt Sais im sogenannten^ Delta. Die Religion der Aegypter war ein eigenthümlicher Götzendienst; m den ältesten Zeiten wurden die schaffenden Kräfte der Natur, besonders Sonne und Mond, verehrt. Da diese Gottheiten vielfach mit der thierischen Natur in Verbindung gebracht und häufig m Thiergestalten dargestellt wurden, so übertrug mau später die Verehrung auf die Thiere selbst^und in den verschiedenen Theilen des Landes wurden die verschiedensten Thiere verehrt; zu diesen gehören der Stier Apis, Katzen, Hunde, Schlangen, der Ibis, Kro-kodile, von denen einzelne in den Tempeln von besonders dam bestellt Priestern gepflegt und nach dem Tode einbalsamirt wurden. Dieses Einbalsamiren fand auch bei menschlichen Leichen statt, die dann Mumien hießen, und hing mit dem Glauben zusammen, daß die Fortdauer der Seele an die Erhaltung des Körpers geknüpft sei. , Jt?berm typten Jahrtausende in strenger Absonderung von den Nachbarstaaten unter einheimischen Königen ein glückliches und

2. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 41

1868 - Elberfeld : Volkmann
41 waren. Die Priester waren Zugleich im Besitz der wissenschaft- lichen Bildung; sie waren Richter, Aerzte, Zeichendeuter, Bau- meister, aus ihnen wurden die Staatsbeamten gewählt und sie standen den Königen rathend zur Seite. Die Residenz der Kö- nige war anfangs Theben in Oberägypten, dann Memphis im mittleren Theile des Landes, zuletzt Sais im sogenannten Delta. Die Religion der Aegypter war ein eigenthümlicher Götzendienst; in den ältesten Zeiten wurden die schaffenden Kräfte der Natur, besonders Sonne und Mond verehrt. Da diese Gottheiten vielfach mit der thierischen Natur in Verbindung gebracht und häufig in Thiergestalten dargestellt wurden, so übertrug man später die Verehrung auf die Thiere selbst, und in den verschiedenen Thei- len des Landes wurden die verschiedensten Thiere verehrt; zu diesen gehören der Stier Apis, Katzen, Hunde, Schlangen, der Ibis, Krokodile, von denen einzelne in den Tempeln von beson- ders dazu bestellten Priestern gepflegt und nach dem Tode ein- balsamirt wurden. Dieses Einbalsamiren fand auch bei mensch- lichen Leibern statt, die dann Mumien hießen, und hing mit dem Glauben zusammen, daß die Fortdauer der Seele an die Erhal- tung des Körpers geknüpft sei. Nachdem Aegypten Jahrtausende in strenger Absonderung von den Nachbarstaaten unter einheimischen Königen ein glück- liches und blühendes Land gewesen war, wurde es 525 v. Chr. von dem Perserkönige Kambyses erobert; er, wie seine Nachfol- ger bedrückten das Volk und verfolgten besonders die Priester und deren Götzendienst. Deßhalb empörten sich die Aegypter auch häufig, wurden aber jedesmal wieder unterworfen, bis Alexander der Große 332 das Land eroberte.

3. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 84

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
84 Wind, das Feuer, die Glocke, die Thür re. hervorbringen. Welche Töne sind stark, welche schwach, nahe oder ferne, kurz oder lang? Stellt die Sätze um: das Lallen des Kin- des, das Bellen des Hundes :c., das lallende Kind, der bellende Hund. Ich höre das Lallen des Kindes; gern hört die Mutter das Lallen ihrer Kinder. Des Kind lächelt, wenn die Mutter ihm freundlich zunickt; der Ochse brüllt, wenn er Hunger hat w. rc. Bildet Sätze mit den Wörtern: abhören, anhören, erhören, verhören, überhören, zuhören je.] Noch künstlicher als die Ohren sind die Werkzeuge des Gesichts, die Augen, gebaut. Sie liegen in zwei großen, knöchernen Behältern, den Augenhöhlen, gut bewahrt, damit sie nicht leicht beschädigt werden, und haben außerdem noch zum sichern Schutz gegen Staub, Schweiß und Insekten die Augenlider, Augenwimper und Augenbrannen. Das eigentliche Auge, der rund geformte Augapfel, den man mit- telst der Augenmuskeln nach allen Seiten bewegen kann, besteht aus mehreren Hauten und Flüssigkeiten. Die haupt- sächlichsten Hän.tc sind: die harte Haut, die Hornhaut, hinter ihr die Regenbogenhaut, welche mit strahlenförmigen Streifen von verschiedenen Farben versehen ist, daher Einer blaue, der Andere braune Angen hat rc. Die hintere Seite an der Regenbogenhaut, welche in der Mitte ein rundes Loch (Pu- pille oder Steril) hat, der sich bei blendendem Lichte zusam- menzieht und bei schwachem erweitert, heißt die Trauben- haut und ist mit schwarzbraunem Schleim überzogen. So- gleich hinter dem Stern liegt ein höchst klarer, durchsichtiger und wie eine Linse gestalteter Körper, die Kristallinse, hinter dieser die w ässe ri g e und g l ä sc rn e F eu chti g ke it und endlich folgt die Netzhaut, welche eine Fortsetzung des Sehnerven ist. Wenn nun die Lichtstrahlen von einem Körper durch die Häute in den Stern fallen, so wer- den sie von der Kristalllinse und den Feuchtigkeiten so gebogen (gebrochen), daß sie sich auf der Netzhaut vereinigen und dort ein kleines Bild von dem Gegenstände entwerfen, von welchem dann die Empfindung mittelst des Ncrvens der Seele zugeführt wird. Durch das Gesicht erhalten wir Vor- stellungen von Licht und Farbe, Dämmerung, Schatten, Größe, Figur, Nähe, Ferne, Erhöhung, Vertiefung re. Zu manchen Vorstellungen sind auch die andern Sinne, nament-

4. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 56

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
Darauf wurde der Knabe mit einem Brette, worauf stand: blutdürstiger Unmensch, an einen Pfahl auf dem Markt gestellt und erhielt fünfzig Peitschenschläge, indem mau ihm dabei sagte: „Fühle hier, junger Mensch, nur etwas von den Schmer- zen, womit du eines deiner Mitgeschöpfe in seiner Todes- stunde martertest, und willst du dereinst in deiner Todes- stunde von dem Herrn aller Geschöpfe Barmherzigkeit hof- fen, so werde menschlicher!" Diese Strafe hatte die heilsamsten Folgen. Die Knaben in der Stadt pflegten sonst Maikäfer, junge Sperlinge, Frösche u. s. w, zu martern, jetzt aber hörten alle diese Grausam- keiten auf. Der Gerechte erbarmt sich seines Viehes; aber das Herz des Gottlosen ist unbarniherzig. (Spr. Sal. 12, 10.) Zu den schädlichen und beschwerlichen Thieren ge- hören : Dicmäuse und Ratten. Sie haben vier Firste, eine. graue Farbe, lange Schwänze, scharfe Zähne, mit denen sie Kasten und Säcke durchnagen und Brot, Niehl, Gc- traide, Bohnen, Lichte, Butter und Speck auffressen, daher sie Nagethiere heißen, sie sind furchtsam. Man fängt sie in Mäuse- und Nattenfallen durch eingehängten Speck, oder läßt sie durch Katzen rvegfangen. Die Ratten sind größer, gefräßiger und dreister, als die Mäuse und haben einen langen kahlen Schwanz. Es giebt Haus- und Wasserratten. Die Fliegen und Mücken haben sechs Füße, Flü- gel und Einschnitte wie die Bienen, einen Rüssel, womit sie ihre Nahrung zu sich nehmen und stechen. Sie be- schmutzen die Wäsche, Fenster, Spiegel, Bilder und sind beschwerliche Thiere; dienen aber den Vögeln zur Nahrung und verzehren »manche faulende Körper, deren Ausdünstun- gen die Luft verderben lvürden. Dian kann sie am Besten

5. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 59

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
59 welche unsere Hausthiere?^ Der Mensch hat eine sehr be- wegliche und veränderliche Stimme und kann daher sehr verschiedene Thone hervorbringen; die Thiere geben einfache, zum Theil widerliche Laute von sich. Das Pferd wie- hert, der Ochse briillt, das Kalb und Schaf blockt, das Schwein grunzt, die Katze miaut, der Hund bellt, murrt, knurrt, heult, winselt; der Hahn krähet, die Henne gackert, die Taube girrt :c.; einige Vögel, z. B. Lerchen, Kana- rienvögel, Nachtigallen re. können singen. Der Mensch kann sprechen, d. h. seine Gedanken und Empfindungen durch Worte ausdrücken; einige Thiere, z. B. der Papagey und Staar, können zwar einzelne Wörter, welche man ihnen oft vorgesagt hat, nachsprechen; aber sie wissen nicht, was sie sagen. Wir können mancherlei sprechen. Wir können erzählen, was wir gesehen, gehört, gethan haben; wir bitten z. B. unsere Aeltcrn um ein Stück Brot, wir wünschen ihnen herzlich einen guten Morgen; wir spre- chen, was wir empfinden: z. B. ich bin hungrig, ich habe Kopfschmerzen; was wir denken und wollen: z. B. die Schule wird bald ans sein, ick will dann spie- len; wir fragen »venu wir etwas wissen wollen; wir antworten, wenn wir gefragt werden. Wir müssen weder zu langsam noch zu geschwind, weder zu laut noch zu leise, sondern richtig, deutlich und angenehm sprechen; nichts Unnützes, Böses und Unanständiges sagen, z. B. nicht lügen, schelten, plaudern, spotten, also den großen Vorzug der Sprache, den Gott uns vor den Thieren ge- geben, nicht mißbrauchen. Kaun wohl dem Menschen irgend etwas auf Erden wich- tiger sein, als der Mensch, und ist es nicht thöricht, ihn über die Beschaffenheit des Ochs n und Esels, des Bären und Ele- phanten zu belehren, aber über den künstlichen, leicht verletzten Bau leines Körpers, in welchem sich die Liebe, Weisheit und Allmacht des Schöpfers so deutlich verkündet, ihn in Ungewiß- heit lasten? So dachte Herr Klug und belehrte seine Schul- kinder über den Körper wie über die Seele des Menschen. Darüber freueten sich der Prediger und die verständigen Einwohner des Ortes; andere aber meinten, das wäre weltliche Weisheit; und wenn die Kinder nur etwas lesen, schreiben,

6. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 94

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
94 welcher Reihe seine Mitschüler oder andere Personen in einer Gesellschaft gesessen, was er nach und nach aus einem Spaziergange wahrgenommen rc., lernte täglich einen Vers oder ein paar Sprüche, las sie laut, schrieb sie sich auf und wiederholte sic, wenn er zu Bette gehen und wenn er aufstehen wollte. Hatte er Namen und Zahlen zu behal- ten, so knüpfte er das Unbekannte an das Bekannte; er wußte z. B.: Amerika ist im Jahre 1492 entdeckt, er wollte aber auch gern behalten, daß Luther 1483 geboren sei, daher dachte er: Luther.war neun Jahr alt, als Ame- rika entdeckt wurde, und so behielt er es leicht. Durch solche Uebungen kann das Gedächtniß außerordentlich ge- stärkt werden. Der König Mithridatcs konnte 22 Spra- chen (Mundarten) reden; Cyrns kannte die Namen aller seiner Soldaten; die Gelehrten Lcibnitz und Euler wußten ein ganz lateinisches Gedichtbuch auswendig; Andere konn- ten eine Predigt oder ein Gedicht, das sie nur einmal ge- hört hatten, behalten, oder die größten Zahlen im Kopfe berechnen. (Wort-, Sachgcdächtniß.) Auch die Thiere haben eine Art von Gedächtniß oder Einbildungskraft: der Hund kennt die Stimme seines Herrn, der Storch fin- det sein Nest wieder, die Bienen, die Tauben rc. Ein Ka- narienvogel, der hier vor einigen Jahren gezeigt wurde, legte aus einzelnen gedruckten Buchstaben jedes Wort zu- sammen, was man haben wollte, und holte aus einem Kästchen mit verschieden farbigen Stücken von Zeug jede Farbe herbei, welche das Kleid dieser oder jenerpcrson hatte. §. 33. Verstand. Die Vorstellungen von einzel- nen Dingen, welche wir mittelst des Wahrnehmungsver- mögens und der Einbildungskraft gewonnen haben, kön- nen von der Seele weiter verarbeitet werden. Wir haben z. B. eine Ente, eine Gans, eine Henne rc. gesehen, und achten nicht auf ihre besondern Merkmale, z. B. Schwimm- süße, Kamm rc., sondern richten unsere Aufmerksamkeit auf das, was sie alle an sich haben (vergleichen), z. B. zwei Füße, Flügel, Eier, rothes Blut, Knochen rc., und fassen diese allgemeine Merkmale zusammen, so erhalten wir die allgemeine Vorstellung: Vogel. Man nennt solche allge- meine Vorstellungen Begriffe, weil sie nicht blos einen, sondern viele ähnlichemerkmale odergegenstände(Vorstellun-

7. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 114

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
1u Pech ausgeschmiert hat, zurückzulassen, und geht etwas weg. Nun kommen die Affen herunter, machen das Waschen nach und verkleben sich die Augen, ziehen die Stiefel an, können aber nicht wieder heraus und sind gefangen. Das Mädchen ahmt mit ihrer Puppe der Mutter nach, der Knabe spielt Soldat oder Schule :c. Sie haben also auch einen Nachahmungstrieb, ein angebornes Begehren, das nach zu thun, was sie an Andern bemerken. — Kin- der mögen nicht gern stille sitzen, sie wollen etwas zu thun haben, sonst entsteht Langeweile. Wir haben also einen Thä ti g kei ts trieb, der uns zu körperlichen oder geisti- gen Beschäftigungen anreizt. Wenn Soldaten auf der Straße marschiren, Seiltänzer zu sehen sind, eine Geschichte erzählt wird, so eilen Men- schen, besonders Kinder herbei, um etwas zu erfahren, was ihnen unbekannt oder neu ist, (So kommen auch manche Thiere: Kanarienvögel, Rehe rc. bei einem Geräusche her- bei.) Dies macht der Trieb der Neugierde, welcher Wißbegierde genannt wird, wenn wir etwas Nützliches erfahren wollen, z. B. in der Schule. (S. S. 102.) Manche Thiere leben gern in Gesellschaft bei einander, z. B. Hühner, Tauben, Schafe (die Spinne dagegen hat ihr Netz allein), auch Kinder mögen nicht gern allein sein, und die Erwachsenen leben in Gesellschaft, um sich gegen- seitig zu helfen und zu erfreuen. Sie haben einen Ge- fcllsch afts trieb. Aeltern finden Wohlgefallen an ihren Kindern, Kinder an ihren Aeltern, und beide bestreben sich daher, das zu thun, was den andern wohlgefällt und ihr Wohl befördert; selbst Thiere haben eine Zuneigung zu ihren Jungen, näh- ren, schützen, vertheidigen sie: hier zeigt sich der Trieb dev Liebe (Wohlwollen). Wenn die Liebe so innig ist, daß sic sich im Größten wie im Kleinsten, in Worten und Thaten äußert, so heißt sic Zärtlichkeit. Ist diese Liebe auf uns selbst gerichtet, so, daß wir an uns, all unserer Gestalt, unsern Eigenschaften Wohlgefallen haben, so heißt sic Eigenliebe. Ist sie gegen Personen gerichtet, die uns lvohlgcthan haben, und denen wir wieder Gutes thull möchten, so beißt sie Dankbarkeit (Erkenntlichkeit. S. S. 68, 39. Judas; der oberste Schenke, 1. Mos,40,23.

8. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 127

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
Zweite Abtheilung. Ii. Der Wohnort und seine Umgebung oder die Heimath K. 42. Bürgerliche Gesellschaft oder das Gemeindeleben. Jeder Mensch hat einen Trieb, mit andern Menschen in Gesellschaft zu leben, und fühlt sich unglücklich, wenn er auf längere Zeit allein fein muß. Mancher Gefangene freute sich, wenn er in seinem Ge- fängnisse nur eine Spinne, eine Ratte zahm machen konnte. Wie unglücklich »rar der einsame Robinson auf seiner Insel, wie erleichtert fühlte er sich, als er ein Lama, einen Papagey besaß, wie noch weit mehr, als er einen Wilden zur Gesellschaft bekam, obgleich er dessen Sprache nicht verstand, wie beglückt war er, als er endlich mit gesitte- ten Menschen umgehen, und mit ihnen sich unterhalten konnte! Wenn die Menschen ganz zerstreut, und jeder einzeln für sich in der Einsamkeit leben müßte, so würde das menschliche Geschlecht bald untergeben. Kein Thier ist ;o hülflos, und bedarf so lange der Unterstützung und Pflege Anderer, als das kleine Kind. Jenes kann sich bald seine Nahrung und was zu seiner Unterhaltung dient ver- schaffen, dieses erst nach vielen Jahren; ohne seine Ael- tcrn oder andere Menschen, die für dasselbe sorgen, würde es umkommen oder doch, seine geistigen Anlagen nicht durch Belehrung Anderer ausbildend, ein Thier bleiben. Es gicbl Beispiele von Kindern, welche sich in ihrer frühen Jugend von ihren Aeltcrn verlaufen hatten, und die man nachher in großen Wäldern unter Thieren fand; allein sie liefen auch wie Thiere auf Händen und Füßen, lebten von rohen Speisen, von Fischen, Rüben re., schrieen wie Thiere und zeigten keine Spur eines menschlichen Verstandes. Nur unter Menschen wird der Mensch ein Mensch! Daher leben auch Familienglieder bei einander. — Aber auch einzelne Familien können nicht recht für sich bestehen. Lebte jede Familie für sich allein .nb wollte ein Haus haben, so müßte sic die Bäume im Walde selbst absägen, abhauen, aufstellen :c.; aber dazu sind Beil und Säge

9. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 185

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
den Störchen, zur Nahrung, schaffen viele Insekten und Wür- mer weg; am nützlichsten sind aber die Schildkröten, deren Fleisch und Eier man effen, und aus deren Schilden und Schuppen (Schildpatt) man Kämme, Dosen, Uhrcngehäuse rc. verfertigen kann. 8. 59. Die Fische haben eine sehr verschiedene Gestalt. Ihr Körper besteht ans dem Kopse, der mit dem Rumpfe unmittelbar ohne Hals verbunden ist, und den äußern Gliedmaßen, nämlich den Flossen oder Floßfcdern. Da die Fische keine Lungen sondern Kieme besitzen, so haben sie ancheigentlich keine Stimme; einige z. B. der Karpfen, Knurrhahn, Wetterfisch, lassen jedoch einen pfeifenden oder schnalzenden Laut von sich hören. Die Haut der Fische ist theils mit Schuppen, z. B. der Karpfen :c., theils mit Schildern, z. B. der Stör:c., theils mit vielem Schleim überzogen, z. D. der Wels, wodurch sie gegen manche Verletzungen und gegen das schädliche Eindringen des Wassers aus ihre Haut geschützt sind. Die Schuppen sind klastifch, von verschiedener Figur, Größe und Farbe; sie liegen dicht und dachziegelförm'g auf einander. Von den beiden Augen der Fische liegt auf feder Seite des Kopfes eins, nur bei den Schollen liegen sie auf einer Seite. Aeußere Gehörwerkzeuge haben die Fische nicht, wohl aber innere, mit denen sie sehr gut hören; man kann z. B. Karpfen in einem Teiche abrich- ten, daß sie auf den Schall einer Glocke zur Fütterung herbei- schwimmen. Ihr Geruch ist fein, weil sie dem Köter aus weiter Entfernung nachschwimmen Die Kinnlade, welche sich oft in einen Schnabel oder Rüssel verlängert, ist beweglich; viele Fische haben scharfe Zähne in den Kinnbacken, aber auch oft im Gaumen, im Schlunde. Die Kiemen oder Kiefern, vermittelst welcher die Fische athmen, liegen auf beiden Seiten hinter dem Kopfe, sind bewundernswrrth gebaut, meistens durch den Kkemendeckel bedeckt und bestehen auf jeder Seite aus vier Blättern, (die mit feinen Fasern zujammengesügtsind) und vielen kleinen Blutgefäßen und Gräten, z. B. beim Karpfen 4386, enthalten. Da die Fische beständig im Wasser leben, so müssen sie die Luft, welche im Wasser ist, in sich einsaugen, indem sie das Wasser durch den Mund einziehen und in die Kiemen lei- ten, wo die Luft herausgepreßt, und das luftleere Wasser Lurch die Kiemendeckel wieder hinausgedrängt wird. Gefühl besitzen

10. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 186

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
186 die Fische im ganzen Kürzer, auch in den Bartfäden, womit einige versehen sind, um kleine Thiere damit anzulocken. — Alle Fische leben im Wasser, nur der Aal soll Nachts zuweilen ans Land gehen. Der Karpfen, die Forelle, der Barsch, die Karausche u. a. m. leben nur im süßen Wasser, in Bächen, Teichen, Flüssen; der Hering, der Schellfisch, der Dorsch, die Scholle rc., nur in salzigem oder Meerwasser; man theilt die Fische daher in Fluß- und Seefische ein. Wie einige Bögel, (welche?) so pflegen auch einige Fische (Zugfische) von einem Orte im Meere zum andern, z. B. die Heringe, oder aus dem Meere in die Flüsse und von da wieder zurück zu ziehen, um dort ihre Eier (Rogen) abzulegen (zu laichen), wo sie von der Sonnenwärme besser ausgebrütet werden. Die ^ahl dieser Eier ist oft außerordentlich groß, in einem Karpfen sind deren 2 bis 300,000. — Um sich im Wasser fortzubewegen, haben die Fische Flossen, Floßfedern oder Finnen, welche aus Gräten bestehen, die mit einer Haut überzogen sind und von ihnen wie Ruder gebraucht werden. Bon der Gegend des Körpers, in welcher sie sitzen, heißen sie Rücken-, Brust-, Bauch-, Schwanzflossen ; letztere dienen den Fischen zum Steuern, wie der Schwanz den Vögeln; mit ihnen und den Rückenflossen hält er sich auch im Gleichgewicht. Zu den Beivegungswerk- zeugen der Fische gehört auch die Schwimmblase; wenn der Fisch in die Höhe steigen will, so dehnt er diese Blase ans; und zieht sie Mammen, wenn er im Wasser sinken will. (Wie geht das zu?) — Die Fische haben auch ihre Feinde; der Mensch fängt sie in Netzen, mit Angeln, Reusen; auch die Fischotter, die Störche, Reiher, der Hecht u. a. stellen ihnen nach. Einige suchen sich vor diesen Feinden Durch Schnelligkeit zu retten, andere haben wirkliche Vertheidigungswerk- zeuge, z. B. der Schwert- und Sägefisch, deren verlängerter Stirnknochen scharf oder mit spitzen Zähnen versehen ist, wo- durch sie selbst dem Wallfisch gefährlich werden, andere haben scharfe Zähne, wie der Hai, Stacheln, knöcherne Schilde u. dgl. — Die Nähr u u g der Fische ist sehr verschieden. Einige leben von Insekten, Gewürm und den Eiern anderer Fische, von Wasserpflanzen, oder sie fressen, wie der Hecht und Wels, andere Fische, und heißen daher Raubfische. Der fürch- terlichste Raubfisch ist der Hai, der oft ganze Menschen, Schafe, Pferde rc., die ins Wasser fallen, überschluckt, und einen weiten Rachen mit mehreren Reihen Zähnen hat. Merk-
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